Debian
Debian steht im Allgemeinen für das Debian-Projekt, die Entwicklung eines freien und quelloffenen Unix-kompatiblen Betriebssystems durch die Zusammenarbeit freiwilliger Entwickler. Die Bezeichnung wird meist synonym für die unter anderem daraus hervorgehende Debian GNU/Linux-Distribution verwendet.
Debian wurde 1993 von Ian Murdock, zu diesem Zeitpunkt Student der Purdue University, gegründet. Hintergedanke war eine freie Distribution, unter größter Sorgfalt zusammengestellt und ebenso gepflegt. An der Entwicklung kann sich jeder beteiligen, inzwischen arbeiten über 1000 Personen am Debian Projekt.
Inhaltsverzeichnis
Debian GNU/Linux
Bei Debian GNU/Linux handelt es sich um ein Betriebssystem, bestehend aus dem Linux Kernel, sowie den Anwendungsprogrammen und Systembibliotheken (engl. Userland) der GNU-Gruppe.
Debian bietet mehr als 18200 vorkompilierte Softwarepakete. Die Paketverwaltung übernimmt das mächtige Werkzeug APT, das "Advanced Packaging Tool". Es bietet unter anderem Installation und Update vom Paketen über Spiegelserver, meist im laufenden Betrieb und unter Beibehalten vorhandener Konfigurationsdateien.
Die Debian-Pakete sind frei in Benutzung, Weitergabe und Veränderung, üblicherweise wird dazu die GNU General Public License verwendet. Die Bedeutung von frei im Sinne von Debian regelt der Debian-Gesellschaftsvertrag.
Portierungen
Debian wurde bisher auf folgende Plattformen portiert und freigegeben:
Architektur | Kurzbezeichnung | Bemerkung |
---|---|---|
Intel x86 / IA-32 | i386 | Alle IA-32 Prozessoren (Intel, AMD, Cyrix und weitere) |
Motorola 68k | m68k | Motorola 68k-Prozessorfamilie – im Besonderen die Sun3-Workstationfamilie, die Apple Macintosh Personal-Computer, und die Atari und Amiga Personal-Computer |
Sun SPARC | sparc | SPARCstation-Familie, sowie teilweise Sun4-Architektur |
DEC Alpha | alpha | |
Motorola / IBM PowerPC | powerpc | viele Apple Macintosh PowerMac Modelle, CHRP- und PReP-Rechner |
ARM | arm | |
MIPS | debian-mips / debian-mipsel | SGI-Computer (debian-mips – big-endian) und Digital Decstations (debian-mipsel – little-endian) |
HP PA-RISC | hppa | Hewlett-Packards PA-RISC-Architektur |
IA-64 | ia64 | Intels erste 64-Bit-Architektur |
S/390 | s390 | IBM S/390-Server |
AMD64 | amd64 | 64-Bit AMD64 (Opteron)-Prozessoren, unterstützt auch Intels EM64T-Architektur. |
Alternative Kernel
Als Alternative zum Linux-Kernel sind derzeit folgende Projekte in Entwicklung:
- Debian GNU/Hurd (hurd-i386)
- Kernel und darauf aufsetzende Server der GNU-Gruppe
- Debian GNU/NetBSD (netbsd-i386 und netbsd-alpha)
- Portierung des Debian-Systems auf den NetBSD-Kernel
- Debian GNU/kFreeBSD (kfreebsd-gnu)
- Portierung des Debian-Systems auf den FreeBSD-Kernel
Entwicklungszweige
Debian verwendet für den Status eines Pakets die folgenden Zweige:
- experimental sind Pakete, die Software enthalten, die vom eigentlichen Autor als unstable deklariert ist
- unstable sind Pakete mit Software deren Status stable ist, das Paket als solches in Bezug auf Debian jedoch neu oder ungetestet ist
- testing erhält ein Paket, wenn es für eine bestimmte Zeit im Status unstable verbracht hat, und keine kritischen Fehler gemeldet wurden
- stable erhält ein Paket erst, wenn es sich in testing bewährt hat und in ein Release von Debian übernommen wurde
Sicherheit versus Aktualität
Der Prozess des Durchlaufens der Pakete durch die verschiedenen Stufen der Debian-Entwicklungszweige versucht sicher zu stellen, dass nur sehr reife Paketversionen den Release-Status stable erreichen. Der Einsatz einer Release-Version von Debian stellt somit ein relativ sicheres System mit etablierten Programmversionen dar. Dieses Release kann jedoch durch den langwierigen Prozess wiederum für bestimmte Einsatzzwecke bereits veraltet sein.
Der Zweig testing kann deutlich aktuellere Pakete enthalten, deren Zustand jedoch um den Zeitpunkt eines Release unter Umständen stark schwankt: In der Zeit kurz vor einem Release sind die Pakete relativ stabil. Im Release-Vorgang werden die testing Pakete zu stable überführt und aus unstable fließen Pakete in den neuen testing Zweig nach. Unmmitelbar nach einem Release setzt sich der testing Zweig folglich hauptsächlich aus weniger ausgereiften Paketen zusammen.